Ein Anhänger der Ülkücü-Bewegung
© picture alliance/dpa/Boris Roessler

Türkischer Rechtsextremismus

Der türkische Rechtsextremismus entwickelte sich als Reaktion auf die nationalistischen Bewegungen des 19. Jahrhunderts in Europa und verfolgte die Idee der Vereinigung aller Turkvölker in einem großtürkischen Reich unter Ausschluss aller nicht-türkischer Ethnien. Diese Idee hat sich im türkischen Rechtsextremismus bis heute erhalten.

Anhänger des türkischen Rechtsextremismus sammeln sich in der sogenannten Ülkücü-Bewegung und werden als "Graue Wölfe" bezeichnet. Symbol der Bewegung ist ein mit fünf Fingern stilisierter Wolfskopf. Die Anhängerschaft der Ülkücü-Bewegung ist zum Teil in sogenannten Kultur- und Idealisten-Vereinen wie der "Föderation der Türkisch-Demokratischen Idealistenvereine in Deutschland" (ADÜTDF) organisiert. In Bayern wirbt die ADÜTDF um neue Mitglieder mit Hilfe von kulturellen, religiösen und sportlichen Veranstaltungen. Schwerpunkt sind die Ballungsräume München, Nürnberg und Augsburg.

Die rechtsextremistische Ülkücü-Jugendbewegung organisiert sich überwiegend über soziale Netzwerke und lässt eine erhöhte Gewaltbereitschaft, insbesondere gegenüber der kurdischen Volksgruppe, erkennen. Einschlägige Symbole der Ideologie werden mit Musik und aggressiven Texten unterlegt. Dabei werden nicht-türkische Ethnien als Feinde verbal verunglimpft und das Türkentum besonders hervorgehoben.